250 Jahre alter Abendmahlskelch in der Ev.-Ref. Kirche zu Pivitsheide
Uwe Standera, Bielefeld
Die Ev.-Ref. Kirchengemeinde Pivitsheide bewahrt und gebraucht einen Abendmahlskelch, der mit seiner Geschichte weit in die Vergangenheit reicht: 1761, zur Einweihung der neuerbauten Kirche in Stapelage, stifteten der damalige Meier zu Stapelage und seine Ehefrau einen silbernen Kelch mit Goldauflage. Die Namen der Stifter sind auf der Unterseite des Kelchfußes zu lesen:
J. B. Hündersen ~ d 25t Septembr Ao 1761 ~ frau: Friderica • Sophia • Hündersen • geb.r Schönlau ~
Zunächst verwundert es, daß in der Inschrift der Name Stapelage überhaupt nicht vorkommt. Doch diese Frage klären die Stapelager Kirchenbücher:
Johann Berend Meier zu Hündersen wurde 1701 in Grastrup Nr. 1 geboren und am 4.8.1701 in Schötmar getauft. Durch seine Eheschließung am 14.4.1724 mit Anne Margarethe Meier zu Stapelage, Tochter der Eheleute Johann Christoph Meier zu Stapelage und Anna Maria Böger, wurde er Meier zu Stapelage. Nach dem frühen Tode seiner ersten Ehefrau, sie ist mit 28 Jahren gestorben und wurde am 25.2.1729 begraben, schloß er seine zweite Ehe am 29.1.1730 in Schlangen mit Friederike Theodora Sophia Barbara Schönlau aus Schlangen (geboren 31.12.1712, gestorben 25.2.1782). Johann Bernd Meier zu Stapelage, geborener Meier zu Hündersen, starb am 9.12.1768 in Stapelage.
In der Inschrift haben sich also beide Stifter mit ihrem Geburtsnamen verewigen lassen.
Über Jahrhunderte diente der Kelch in Stapelage beim Abendmahl, bis er anläßlich der Entstehung der Kirchengemeinde Pivitsheide von der Muttergemeinde der „Tochter“ zur Erinnerung in ihre Herkunft geschenkt wurde.